Project Description

Auf der Suche
nach Wiener Momenten

Bewaffnet mit einer Kamera, einer Schachtel mit einigen Schmuckstücken und zwei Micro-Scootern haben wir uns an einem lauen Sommertag in der Wiener City auf den Weg gemacht. Unser Auftrag: Momentaufnahmen von Stimmungen einzufangen, von Menschen in Wien. Eine spannende Aufgabe, zumal dies etwas ganz anderes ist als in fancy Locations Models in trendy Styles zu verpacken – natürlich inklusive Stylistin, Visagistin und entsprechendem technischen Licht- und Deko-Aufbau.

Dieser Job hingegen war extrem minimalistisch vom Setting: Caro, die Fotografin, Annamaria, unsere Assistentin, die den Rucksack mit dem Schmuck sowie unsere Roller während der Shootings bewachte und Making-off-Fotos machte, die wunderschöne Kulisse von Wien und fremde Menschen. Letztes bereitete uns die größte Sorge.

Wildfremde auf der Straße ansprechen und sie bitten, sich fotografieren zu lassen, ist nicht so mein Ding. Überdies wollten wir keine 08/15-Typen, sondern spannende, attraktive Persönlichkeiten mit einer interessanten Ausstrahlung – und sie mussten auch fototauglich gestylt sein. Einzig beim Schmuckstyling haben wir manchmal etwas nachgeholfen, um Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein paar konkrete Inspirationen zu geben, welcher Schmuck gerade im Trend liegt und wie man ihn zurzeit trägt. Doch würden sich diese Leute auch fotografieren lassen?

Unsere erste Location

Tag 1: Unsere erste Location, der Hof im Museumsquartier, begann gleich mir einer herben Enttäuschung: Das Fotografieren für Veröffentlichungen ist hier strikt verboten – außer man zahlt! Das Budget hatten wir leider nicht, abgesehen davon, dass die Fotogenehmigung einige Tage benötigen würde. So konnten wir zwar hier Portaitfotos schießen, aber es durften keine kultigen Enzi-Outdoor-Sitzmöbel, Gebäude oder sonstige architektonische Details auf den Fotos erkennbar sein. Dafür waren die Besucher, die diesen Ort bevölkerten, unkompliziert und extrem nett. Sie waren für unser Anliegen sehr offen – und sie verfügten auch über genügend Zeit, um sich ablichten zu lassen. Nach zwei Stunden hatten wir bereits einige wirklich tolle Fotos im Kasten – von einem entzückenden, frisch verlobten Liebespärchen, kunstinteressierten Avantgardisten sowie freundlichen Kreativen, die das schöne Wetter im Café genossen.

Der nächste Stopp war der Naschmarkt. Das bunte, geschäftige Treiben, die engen Gänge, die Geräuschkulisse mit ihrem Stimmen- und Musik-Wirrwarrs und die mannigfaltigen Düfte strahlten eine derart hektische, komprimierte Atmosphäre voll von intensiven Sinnesreizen aus, dass wir beschlossen, im Restaurant Nautilus unser Basislager aufzuschlagen, um einen besseren Überblick zu haben. Dann schwärmte ich aus, auf der Suche nach spannenden und willigen Protagonisten – und ich wurde nicht enttäuscht, wenngleich es einigen sehr interessanten Personen leider an Zeit mangelte, um sich ablichten zu lassen. Dennoch schafften wir es, hübsche Damen beim Einkauf, illustre Freundinnen beim Weinverkosten und sogar einige Gruppen beim Businesslunch vor die Linse zu holen und ganz wunderbare Portraits zu fotografieren.

Ein spannender Kontrast

Dann ging es auf unseren Tretrollern vorbei an der Sezession und der Oper, weiter zur Kärntner Straße und zum Graben – der schwierigsten Location. Denn hier fanden wir vorrangig Touristengruppen oder eilige Geschäftsleute, die mit dem typischen konzentrierten Tunnelblick
unterwegs waren, der uns signalisierte, dass sie jetzt NICHT angesprochen werden wollten. Doch mit etwas Geduld kamen wir mit sehr sympathischen Stadtbummlerinnen und Flaneuren, eleganten, charmanten jungen Frauen und kecken Girlies in Kontakt, die allesamt nicht nur bildhübsch, sondern auch perfekt gestylt waren. Einen spannenden Kontrast dazu bildeten einige Männer, coole Typen und freundliche Anzugträger mit klassischem Look.

Unsere nächste Station wartete am Kai, der mit seinen Graffitis, dem Badeschiff, dem verruchten Flex und Hermanns Strandba jugendliches Casual-Flair ausstrahlt. Hier ereilte uns ein besonderes Glück in Form eines jungen Profimodels, das nun auch das Cover unseres Magazins ziert. Auch das junge cocktailtrinkende, romantische Pärchen war eine Augenweide. Schrill, witzig, mit Piercings und pinkem Haar – so verkörperten die beiden Mädels, die wir, groovigen Sound aus Kopfhörern lauschend, unter einer Brücke entdeckten das andere Extrem von coolem Styling. Zum Abschluss machten wir noch einen Abstecher in den Würstelprater, wo Caro es schaffte, sich bei einem Dinner im Riesenrad einzuschleusen und großartige Fotos der illustren Gesellschaft sowie von fröhlichen Praterbesuchern zu machen.

Das Wiener Nachtleben

An unserem zweiten Shooting-Tag – oder vielmehr Shooting-Abend – tauchten wir ein in das Wiener Nachtleben in Form der Vienna Fashion Night mit ihren exklusiven Events. Eine Dirndlpräsentation in der Vulcanothek im Palais Ferstl stand ebenso auf dem Programm wie der VIP-Empfang beim Meinl am Graben und eine exklusive Fashion Show in der elitären Rooftop Bar am Petersplatz. Hier gelang es uns, einige autorisierte Schnappschüsse von stadtbekannten Modeszene-Promis und Fashionistas zu ergattern, die souverän mit der Kamera flirteten. Doch auch unsere Laienmodels, für die es sicher eine große Herausforderung war, sich natürlich und ungezwungen vor fremden Menschen vor der Kamera zu bewegen, schafften dies mit Bravour. Das Ergebnis sind unsere „Wiener Momente“, in denen wir Menschen porträtieren, die uns an ihren spontanen Gefühlen teilhaben ließen – romantisch, freundlich, geschäftig, genüsslich, kokettierend, spaßig, froh, ausgelassen und cool.

IHR WIENER JUWELEN- UND UHRENHANDEL